Ein WDVS ist ein aufeinander abgestimmtes System, das nur funktioniert, wenn es fehlerfrei und fachgerecht angebracht wurde.
Aber auch, wenn man Experten mit der Planung und Ausführung betraut, schadet es nicht, zu wissen, wo Vorsicht geboten ist. So lassen sich Fehler und damit spätere Zusatzkosten vermeiden. Denn eine unsachgemäße Ausführung hat häufig zur Folge, dass die Dämmung nicht richtig abgedichtet ist. An diesen Schwachstellen können Wasser und Insekten leicht eindringen und die Leistungsfähigkeit der Dämmung stark beeinträchtigen – bis hin zu ernsthaften Schäden an der Bausubstanz. Darüber hinaus zählt auch mangelhafter Brandschutz zu den häufigen Folgen einer fehlerhaften Dämmung. Sorgfalt zahlt sich also aus.
Der erste Schritt ist immer die Suche nach einem Energieberater. Dieser hilft nicht nur bei der Auswahl der effizientesten Maßnahmen, sondern unterstützt Sie auch bei der Planung und Ausschreibung Ihrer Sanierung. Anschließend fungiert er als Koordinator der beteiligten Gewerke, überprüft die Arbeiten und erstellt Protokolle. Auch bei der Abnahme ist der Energieberater involviert und stellt so die Fehlerfreiheit der Dämmung sicher. Außerdem ist das Hinzuziehen eines Energieberaters Pflicht für die Förderprogramme der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Doch eine gute Planung durch den Energieberater bleibt wirkungslos, sollte sie schlecht umgesetzt werden. Setzen Sie deswegen lieber auf qualifiziertes und erfahrenes Fachpersonal. Gehen Sie bei der Auswahl "Ihres" Fachhandwerkers strukturiert vor und scheuen Sie sich nicht davor, sich Qualität zu leisten. Diese Investition zahlt sich später in Form einer langlebigen und leistungsstarken Dämmung mehr als aus. Über unsere Fachhandwerker-Suche finden Sie ganz leicht kompetente Partner für die Sanierung in Ihrer Nähe.
Ein komplettes WDVS besteht aus einer Vielzahl von Komponenten – neben den Dämmplatten selbst zählen auch die Befestigung, der Unterputz, das Armierungsgewebe und der Oberputz dazu. Diese sind aufeinander abgestimmt und wurden auch gemeinsam – also als Gesamtsystem – geprüft. Nur zusammen erfüllen die einzelnen Bestandteile alle gesetzlichen Anforderungen. Werden Komponenten ausgetauscht, ist möglicherweise der Brandschutz nicht mehr gegeben. Um zweifelsfrei nachweisen zu können, dass ein zugelassenes System verbaut wurde, stellt Ihnen der Handwerker nach Abschluss der Arbeiten die sogenannte "letzte Seite" aus. So wird der Übereinstimmungsnachweis umgangssprachlich genannt, den Sie z. B. auch Behörden bei Fragen vorlegen können.
Eine Dämmung kann ihre maximale Wirkung nur dann entfalten, wenn sie lückenlos angebracht wird. Andernfalls passiert das gleiche wie bei einer Daunenjacke, die man nicht zuknöpft: Die Wärme kann sich trotz Jacke (bzw. Dämmung) nicht halten. Zusätzlich sind gerade diese Lücken anfälliger für Schimmelbefall und Durchfeuchtung. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass die Dämmplatten möglichst exakt zugeschnitten und fugenfrei angebracht werden. Lücken zwischen den Dämmplatten, die nachträglich notdürftig mit Mörtel oder Ähnlichem gefüllt werden, leiten die Wärme nach draußen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Wärmebrücken. Aber auch an Übergängen zu anderen Bauteilen, z. B. an der Fensterlaibung oder am Sockel, dürfen keine Lücken entstehen.
Sockel
Beim Sockel wird unterschieden, ob der Keller beheizt ist oder nicht. Unbeheizte Keller sind meist ungedämmt. Hier reicht es, die Fassadendämmung 50 bis 80 cm tiefer als die Kellerdecke zu führen. Dies lässt sich besonders gut mit einer Dämmung der Kellergeschossdecke verbinden. Bei beheizten Kellern lohnt sich eine Dämmung des Sockelbereichs (Perimeterdämmung). Beide Dämmungen – Fassaden- und Perimeter- bzw. Sockeldämmung – sollten lückenlos ineinander übergehen. Gerade im erdberührenden Bereich ist es zudem unerlässlich, die Dämmung vor Feuchtigkeit zu schützen.
Fenster
Bei Fensteranschlüssen gibt es besonders viele Details zu beachten: Liegt das Fenster an der Wandinnen- oder -außenseite? Müssen Brandriegel angebracht werden? Wie ist die Fensterbank gestaltet? Auch spielt Regen eine große Rolle, alle Anschlüsse sollten schlagregendicht sein. Rolladenkästen stellen eine zusätzliche Schwierigkeit dar, da ihre Innentemperatur häufig mit der Außentemperatur übereinstimmt, hier also eine zusätzliche Dämmung an der Innenseite sinnvoll sein kann.
Balkon
Gerade im Bodenbereich von Balkonen ist die Gefahr von Wärmebrücken sehr groß, da die meisten Bodenplatten die Dämmschicht direkt "durchbrechen". Die Folge davon ist in der Regel Schimmelbildung in den Raumecken, die an den Balkon anschließen. Dies sollte durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.
Dächer
Ist das Dach gedämmt, sollte die Fassadendämmung lückenlos an die Dachdämmung angeschlossen werden, sodass hier keine Wärme entweicht. Gegebenenfalls kann es dazu kommen, dass die Dämmschicht aufgrund ihrer Dicke nicht unter dem Dachüberstand "verschwindet". In diesem Fall sollte der Dachüberstand vergrößert werden, um die Dämmung vor der Witterung zu schützen.
Lasten in der Dämmschicht
In manchen Fällen müssen Lasten an der Dämmschicht angebracht werden, z. B. Briefkästen, Lampen, Vordächer und Markisen. Diese Lasten sollten schon in der Planungsphase mitbedacht werden, sodass die notwendigen Vorkehrungen bei der Ausführung getroffen werden können. Denn wird beispielsweise nachträglich einfach die Last montiert, entpuppt sich das Verankerungssystem (Nägel, Schrauben, Dübel) später schnell als Wärmebrücke. Schlimmstenfalls gibt die Dämmung nach und es entsteht ein noch größerer Schaden. Ist schon vorher klar, was wohin soll, lässt sich die Dämmung an diesen Stellen stabilisieren und ein geeignetes Montagesystem verwenden.
Vereinbaren Sie mit Ihrem Fachhandwerker am Ende der Arbeiten eine förmliche Abnahme und lassen Sie sich dabei am besten von Ihrem Energieberater unterstützen. Bei der förmlichen Abnahme begutachten beide Vertragsparteien – der Auftraggeber und das ausführende Unternehmen – die Dämmung und überprüfen, ob alles vertragsgemäß fertiggestellt wurde. Sollten dabei Mängel auffallen, werden diese in einem Protokoll festgehalten. Der Handwerker hat danach die Pflicht, festzustellen, ob er diese Mängel zu verantworten hat. Trifft dies zu, muss er sie beseitigen. So sparen Sie sich viel Ärger und verhindern möglicherweise sogar Folgeschäden. Natürlich lässt sich die Dämmschicht schwer begutachten, wenn der Putz schon aufgetragen ist. Wollen Sie also auf Nummer sicher gehen, können Sie zusätzlich sogenannte technische Zwischenabnahmen einplanen, beispielsweise nach der Verdübelung der Dämmplatten.
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