Wir erklären Ihnen wichtige Begriffe rund um das Thema Wärmedämmung.
Wenn man sich mit Wärmedämmung auseinandersetzt, stolpert man schnell über unbekannte Begriffe. Kein Wunder: Dämmung ist ein vielschichtiges Thema und wird aufgrund stetiger Weiterentwicklungen auch zunehmend technischer. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man einfach Dämmplatten an die Wände geklebt hat. Inzwischen wird "mit System" gedämmt. Wir erklären, was das genau bedeutet, sowie andere wichtige Begriffe.
Doch die Informationsbeschaffung im Netz sollte nur ein erster Schritt sein auf Ihrem Weg zur Wärmedämmung. Eben weil das Thema komplex ist, sollten Sie dabei auf gut ausgebildete Partner zurückzugreifen. Achten Sie deswegen bei der Wahl Ihres Energieberaters und Fachhandwerkers auf Qualifizierungen, die Zugehörigkeit zu Berufs- und Innungsverbänden sowie beispielsweise die Zulassung für Förderprogramme.
Die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ) erhalten Dämm-Systeme vom Deutschen Institut für Bautechnik. Dieses bescheinigt die Verwendbarkeit des Systems. Da sich die Zulassung immer auf das gesamte System bezieht, ist es wichtig, nur die dafür vorgesehenen Komponenten (z.B. → Armierung (Bewehrung), → Armierungsmörtel) zu verwenden.
Eine Maßnahme amortisiert sich, wenn sie sich rechnet. Bei einer Dämmung unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten der Amortisation: der finanziellen und der ökologischen. Eine finanzielle Amortisation wird bei der Dämmung erreicht, wenn die Heizkosteneinsparungen die Investitionskosten übersteigen. Zu einer ökologischen Amortisation kommt es, wenn der Energieaufwand, der zur Herstellung der Dämmung notwendig war, von den Heizenergieeinsparungen übertroffen wird.
Das Gewebe – häufig aus Glasfaser – dient bei der Dämmung zur Verstärkung der Zugfestigkeit des (Armierungs-)Putzes. Dadurch können Risse vermieden und die Stabilität erhöht werden. Die Armierung ist ein wichtiger Bestandteil des → WDVS.
Die Masse wird auf die bereits an der Wand angebrachten Dämmplatten aufgetragen, um den Untergrund für weitere Deckbeschichtungen zu ebnen. Gleichzeitig wird die → Armierung (Bewehrung) eingearbeitet, die für höhere Stabilität sorgt.
Seit den 70er Jahren werden in Deutschland Häuser gedämmt. Soll ein bereits gedämmtes Gebäude energetisch ertüchtigt, das bedeutet effizienter gemacht werden, muss die alte Dämmschicht nicht abgerissen werden. Stattdessen kann sie "aufgedoppelt" werden, indem auf der alten Schicht eine neue angebracht wird.
Bei der Außendämmung handelt es sich um eine Art der Wärmedämmung, die außen am Haus, also an der Fassade, angebracht wird. Ein → WDVS ist ein typisches Beispiel dafür.
Um den Brandschutz vor allem bei mehrgeschossigen Gebäuden zu erhöhen, ist es in manchen Fällen vorgeschrieben, Brandriegel in der Dämmschicht anzubringen. Diese bestehen in der Regel aus besonders feuerbeständigen Dämmstoffen und erstrecken sich in einem durchlaufendem "Ring" um das gesamte Gebäude.
Die Sanierung zum Effizienzhaus sowie die Durchführung energetischer Einzelmaßnahmen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude großzügig von KfW und BAFA gefördert. Hierbei wird zwischen der BEG WG und der BEG EM. Für Komplettsanierungen erhalten Hausbesitzer zinsgünstige Kredite samt Tilgungszuschuss von der KfW, einzelne Maßnahmen wie beispielsweise eine Dämmung werden vom BAFA bezuschusst. Tilgungs- und Investitionszuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden.
Ein Dach kann auf verschiedene Weisen gedämmt werden: Zwischen den Ziegeln und Sparren (Aufsparrendämmung), zwischen den Sparren (Zwischensparrendämmung) oder als Ergänzung unter den Sparren (Untersparrendämmung).
Unter Dämmstoff versteht man das Material, aus dem die dämmende Schicht von Dämm-Systemen besteht. Beispiele hierfür sind → EPS und → Mineralwolle.
Bei einer Deckendämmung wird die Decke zwischen beheizten und unbeheizten Räumen gedämmt. Das können Keller- oder Dachbodendecken sein. Ist das Dach nicht gedämmt, muss laut gesetzlicher Vorschrift eine Dämmung der obersten Geschossdecke (Dachbodendecke) vorgenommen werden.
Der Begriff Downcycling bezeichnet den Prozess, bei dem ein altes Produkt durch seine Wiederverwertung an Qualität verliert. Dies ist häufig auf eine durch den Gebrauch entstandene Ansammlung von Fremdelementen im Material zurückzuführen. Downcycling ermöglicht die Wiederverwertung von Rohstoffen in einem neuen Kontext und schont somit die Ressourcennutzung.
Der Dübel dient in der Regel dazu, das → WDVS an der Wand zu verankern.
Vor allem im Norden Deutschlands bestehen die Außenwände meistens aus zwei "Schalen" (Klinker und Mauerwerk), sodass sich innerhalb der Mauer ein Hohlraum befindet. Dieser lässt sich durch das Einblasen von Dämmstofffasern füllen und übernimmt damit eine isolierende Funktion. Diese Art der Dämmung nennt man Einblasdämmung oder Kerndämmung.
Der Energieausweis gibt an, wie energieeffizient ein Gebäude ist. Die Bewertung wird anhand einer Skala vorgenommen, ähnlich wie bei Elektrogeräten.
In einer Energieberatung wird der aktuelle energetische Zustand eines Gebäudes erfasst und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz empfohlen.
Diese Verordnung regelt die gesetzlichen Anforderung an Wärmedämmungen. Sie schreibt beispielsweise vor, in welchen Fällen gedämmt werden muss und wie gut der Wärmeschutz dabei sein muss. Die EnEV wird am 31.10.2020 vom Gebäudeenergiegesetz (→ GEG) abgelöst und tritt daher außer Kraft.
EPS oder expandiertes Polystyrol – auch bekannt unter dem Namen "Styropor" – ist einer der meistverwendeten Dämmstoffe in Deutschland. Seine Beliebtheit ist vor allem auf sein gutes Preis-Leistungsverhältnis und seine leichte Verarbeitbarkeit zurückzuführen.
Als Gebäudehülle bezeichnet man das "Äußere" eines Gebäudes. Dazu zählen die Außenwände, die Fenster, die Türen und das Dach.
Dieses Gesetz regelt ab 01.11.2020 die energetischen Anforderungen an den Neubau sowie die Sanierung von Gebäuden und löst damit die Energieeinsparverordnung (→ EnEV) ab.
Unter grauen Emission versteht man jene Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion des Dämmstoffes freigesetzt werden. Diese werden in der Regel den Emissionen gegenübergestellt, die durch die Dämmung eingespart werden, um den ökologischen Nutzen besser abschätzen zu können.
Die Energie, die für die Produktion eines Dämmstoffes aufgewandt wird, wird als graue Energie bezeichnet. In der Regel spart eine Dämmung die graue Energie innerhalb weniger Monate wieder ein, sodass die Umweltbilanz bei einer erwarteten Mindestlebensdauer von 40 Jahren äußerst positiv ausfällt.
Holzfaserdämmplatten gehören zu den meistgenutzten Naturdämmstoffen in Deutschland. Er besteht zu etwa 85 % aus Holzfasern.
Neben der → Außendämmung ist die Innendämmung eine weitere Möglichkeit, die Gebäudehülle energetisch zu ertüchtigen. Hierbei wird die Dämmschicht innen an der Gebäudehülle angebracht. Auf diese Art der Dämmung wird vor allem dann zurückgegriffen, wenn das Äußere des Gebäudes besonders schützenswert ist oder nicht ausreichend Platz vorhanden ist.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bemisst die Förderhöhe für die Sanierung oder den Neubau von Gebäuden nach deren Energieeffizienz nach Fertigstellung. Hierzu hat sie bestimmte Effizienzniveaus festgelegt, beispielsweise das KfW-Effizienzhaus 80. Die Zahl gibt dabei das Niveau an: je kleiner die Zahl, desto besser das Niveau und desto sparsamer das Haus.
Häufig werden Dämmplatten mittels Kleber an der Hauswand befestigt. Beispiele für solche Kleber sind zementgebundener Werktrockenmörtel oder dispersionsgebundener Mörtel.
Ein Gebäude muss laut gesetzlichen Vorschriften luftdicht sein, um unerwünschte Energieverluste zu vermeiden. Die Aufgabe der luftdichten "Schicht" übernimmt in der Regel der Innenputz.
Mit dem Mindestwärmeschutz wird verhindert, dass Wände so auskühlen, dass Wasser an ihnen kondensiert. Dadurch wird die Schimmelgefahr reduziert und ein gesundes Raumklima gefördert.
Mineralwolle ist einer der meistverwendeten Dämmstoffe aus Deutschland. Er besteht aus mineralischen Fasern, wobei man zwischen Stein- und Glaswolle unterscheidet.
Laut dem Gebäudeenergiegesetz (→ GEG) sind Niedrigstenergiegebäude solche Bauten, die eine gute Energieeffizienz und einen geringen Energiebedarf aufweisen, der teilweise mit erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Ab 2021 müssen alle in Deutschland neu errichteten Gebäude Niedrigstenergiegebäude sein.
Der Oberputz ist die am häufigsten verwendete Schlussbeschichtung eines → WDVS. Er muss die hohen Anforderungen an Wetterschutz, Schlag- und Stoßbeanspruchung sowie Farbtonstabilität erfüllen.
Diese Dämmmaterialien bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie → Holzfaser, Kork oder Hanf.
Ein Passivhaus ist ein Gebäudetyp, der sehr wenig Energie zur Beheizung benötigt. Dies wird in der Regel durch eine gute Wärmedämmung und eine automatische Lüftung mit Wärmerückgewinnung erreicht.
Unter Perimeterdämmung versteht man die Dämmung an der Außenseite erdberührter Bauteile von Gebäuden.
Wird ein Gebäude umgebaut oder abgerissen, muss die Dämmung häufig entfernt werden. Dieser Vorgang wird als Rückbau bezeichnet.
Ein Sanierungsfahrplan wird von einem Energieberater im Rahmen einer → Energieberatung erstellt. Er teilt sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen in einzelne Sanierungspakete ein und gibt so Anhaltspunkte, wie eine wirkungsvolle Schritt-für-Schritt-Sanierung aussehen kann.
Eine Dämmung verhindert nicht nur im Winter Wärmeverluste, sondern sorgt auch im Sommer dafür, dass die Hitze nicht in das Gebäude eindringt. Diese Funktion wird sommerlicher Wärmeschutz genannt.
In den meisten Fällen genügt zur Dämmung eine → Fassaden- und → Perimeterdämmung. Vor allem in den letzten Jahren wurden jedoch eigene Systeme speziell für den Sockelbereich entwickelt, die sowohl den Anforderungen an die erdberührte Dämmung (z.B. besonders feuchtebeständig) als auch an die Fassadendämmung (z.B. ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten) gerecht werden.
Wärmedämmung wird steuerlich gefördert – als Ermäßigung auf die Einkommensteuer, die über drei Jahre verteilt gewährt wird.
Produktanbieter, die alle Komponenten eines → WDVS aus einer Hand anbieten, bezeichnet man als Systemanbieter.
Mithilfe von Wärmebildern (Thermografie-Aufnahmen) kann der Energieberater beurteilen, ob und an welchen Stellen Ihres Hauses größere Energielecks auftreten, über die wertvolle Heizenergie verloren geht.
Nach Abschluss der Dämmarbeiten dokumentiert der Fachhandwerker für den Auftraggeber, welches Dämmsystem er verwendet hat, und weist die Zulassung aller verwendeten Systemkomponenten nach. Diese sogenannte "Unternehmererklärung" ist die letzte Seite der "allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung" (→ AbZ) eines Wärmedämm-Verbundsystems (→ WDVS).
Mit diesem Wert wird angegeben, wieviel Wärme zwischen der Innen- und der Außenseite des Gebäudes verloren geht.
Als Wärmebrücken werden Bereiche in Wänden, Dächern etc. genannt, die Wärme besser leiten als deren Umgebung, was bedeutet, dass sie schneller auskühlen. Diese Stellen sind besonders anfällig für Schimmel.
Ein WDVS ist ein abgestimmtes und zugelassenes System zur → Außendämmung. Es besteht in der Regel aus einer Befestigung (→ Kleber), einem → Dämmstoff, Unterputz (→ Armierungsmörtel), Armierungsgewebe (→ Armierung) und einem → Oberputz.
Der Untegrund, auf den das WDVS installiert wird
Meist werden WDVS geklebt oder zusätzlich mit Dübeln befestigt.
Dämmplatten können aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
Der Unterputz wird auf die Dämmplatte aufgetragen.
Das Gewebe hat eine vergleichbare Funktion wie eine Stahlmatte in Beton.
Auf das Armierungsgewebe wird eine zweite Unterputzschicht aufgetragen.
Die Schlussbeschichtung bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.
Dieser Wert gibt an, wie gut Material Wärme leitet. Je niedriger der λ-Wert ausfällt, desto besser dämmt das Material.
Die Wärmespeicherfähigkeit ist eine physikalische Größe, die aussagt, wie viel Wärme ein Körper aufnehmen kann, bis sich seine Temperatur erhöht. Sie hängt mit der Masse des Körpers und der spezifischen Wärmekapazität zusammen.
Dieser Dämmstoff ist besonders wasser- und luftdicht. Aus diesem Grund wird er vor allem in der → Perimeterdämmung eingesetzt.
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