Die energetische Sanierung unserer Gebäude leistet einen wesentlichen Beitrag zur CO₂-Reduktion.
Beim Thema Klimawandel denken die meisten Menschen an den Ausstieg aus der Kohle und Autos ohne Verbrennungsmotor – dabei lassen sich bis zu 30% der in Deutschland verursachten CO2-Emissionen auf unsere Wohnhäuser zurückführen. Wir müssen Heizenergie sparen. Das bedeutet aber nicht, dass wir künftig auf eine warme Stube verzichten müssen. Unsere Häuser müssen einfach nur effizienter werden, wenn wir die weltweit verbindlichen Klimaschutzziele erreichen wollen.
Stürme und Hochwasser, heiße Sommer und viel zu milde Winter – Wetterkapriolen und untypische Wärmeperioden sind auch hierzulande keine Seltenheit mehr. Der Klimawandel, vor ein paar Jahren noch von manchem Skeptiker angezweifelt, ist inzwischen wissenschaftlicher Konsens. Wir verbrauchen mehr Energie, als unsere Atmosphäre verträgt, und müssen große Anstrengungen aufbringen, um die Erderwärmung um mehr als zwei Grad Celsius noch aufzuhalten. Schaffen wir das nicht, werden die Folgen in Zukunft für uns alle spürbar sein.
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien geht es nun vor allem darum, Energie zu sparen. Denn wer weniger verbraucht, muss auch weniger davon erzeugen. Hauseigentümer können beim Heizen Energie sparen – wenn sie ihr Haus energetisch sanieren lassen. Aktuell verbrauchen Wohngebäude in Deutschland etwa 125 kWh Energie pro Quadratmeter und Jahr. Für jedes vierte Haus fallen sogar mehr als 250 kWh/m²a an. Das sind umgerechnet etwa 25 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Dabei entfällt der größte Anteil auf freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Neubauten verbrauchen heute hingegen nur noch 60 bis 70 kWh/m²a, besonders effiziente Häuser kommen gar auf Werte von weniger als 30 kWh/m²a. Doch selbst Altbauten können durch entsprechende Modernisierungen wie etwa Wärmedämmung problemlos einen wesentlich geringeren Verbrauch von unter 100 kWh/m²a erzielen.
Der Heizenergieverbrauch hängt bei den meisten Häusern hauptsächlich von der Beschaffenheit der Gebäudehülle ab. Das lässt sich an einem einfachen Beispiel erklären: Kaffee in einer Glaskanne muss auf die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine gestellt werden, um heiß zu bleiben. Glas gibt die Wärme sofort nach außen ab, es hat schlechte Dämmeigenschaften. In einer guten Isolierkanne dagegen bleibt der Kaffee ohne zusätzlichen Energieaufwand über Stunden heiß. Das Potenzial einer gedämmten Gebäudehülle gleicht dem der Thermoskanne. Anstatt technisch aufwendig Energie zu produzieren, die sofort wieder verloren geht, wird in einem Haus, sobald es einmal warm ist, kaum weitere Energie benötigt. Die Art der eingesetzten Heiztechnik kann dann mehr oder weniger effizient sein. Natürlich gehen ein effizientes Heizsystem und eine gute Dämmung Hand in Hand. Lässt sich aus Kostengründen jedoch zunächst nur eines von beiden realisieren, so plädiert der Experte in der Regel für die Dämmung.
In Deutschland gibt es rund 19 Millionen beheizte Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser, also Wohngebäude. Die gewerblich genutzten Gebäude, auch so genannte Nichtwohngebäude, machen mit rund drei Millionen nur etwa ein Siebtel des gesamten Gebäudebestands aus. Da die meisten Häuser noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 erbaut und seither kaum oder gar nicht energetisch saniert wurden, ist das bislang vernachlässigte Einsparpotenzial hoch. Denn bis zu zwei Drittel der bislang benötigten Energie ließe sich bei den alten Bestandsbauten einsparen – was angesichts der rasanten klimatischen Veränderungen dringend notwendig wäre.
Deutschlands Ziel für das Jahr 2050 ist ein nahezu energieneutraler Gebäudestand, der kaum mit Emissionen zu Buche schlägt. Noch umfangreichere Förder- und Zuschussprogramme sollen dafür sorgen, dass die Sanierungsrate nachhaltig steigt, damit unsere Häuser ohne großen energetischen Aufwand im Sommer angenehm kühl und im Winter wohlig warm bleiben. Derzeit wird jährlich lediglich 1% aller Bestandsbauten energetisch saniert – um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, muss die Sanierungsrate jedoch noch deutlich zunehmen: Mindestens 2% der ineffizienten Altbauten müssten fortan pro Jahr energetisch saniert werden. Wer seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten will, kann sich schon heute über die Möglichkeiten und Förderprogramme des Bundes und der Länder informieren und sein Eigenheim energetisch für die Zukunft rüsten.
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