In einer Langzeituntersuchung hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (Fraunhofer IBP) die Lebensdauer von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) untersucht.
Wer vor der Entscheidung steht, sein Haus zu dämmen, muss Kosten und Nutzen gegeneinander abwägen. Dazu gehört nicht nur eine genaue Betrachtung der ökologischen wie finanziellen Amortisationszeiten. Auch die erwartete Lebensdauer von WDVS sollte in die Überlegung miteinbezogen werden.
Wie bewährt sich eine korrekt ausgeführte Wärmedämmung im praktischen Einsatz – über Jahrzehnte hinweg? Mit dieser Frage hat sich das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (Fraunhofer IBP) in einer Langzeituntersuchung befasst. Seit den 1970er Jahren überprüfen die Forscher des Instituts in einem Abstand von etwa zehn Jahren die Substanz von zwölf verschiedenen Fassaden, die mit WDVS gedämmt wurden. Das Projekt startete 1975, die letzte Überprüfung wurde im Herbst 2014 vorgenommen.
In der 2015 veröffentlichten Mitteilung wurde der Zustand der untersuchten Fassaden in drei Beurteilungsgruppen eingestuft, beginnend mit "praktisch keine Mängel" über "geringe Mängel" bis hin zu "größere Mängel". Optische Unzulänglichkeiten – wie etwa Verunreinigungen oder mikrobieller Bewuchs – wurden dabei nicht als technische Mängel klassifiziert. Überprüft wurden zwölf Fassaden in Bayern und Baden-Württemberg im Alter von 29 bis 45 Jahren. Neuanstriche der Fassaden zwischen den Prüfjahren 1975/76, 1983, 1989, 1995, 2004 und 2014 wurden ebenso erfasst wie Aufdoppelungen der WDVS.
Das Ergebnis der Beurteilung ist klar: Von den elf untersuchten Fassaden – ein Gebäude wurde zwischen 2004 und 2014 abgerissen – weist lediglich eine leichte Mängel auf. Unter den übrigen Systemen finden sich auch solche, die innerhalb von 14 bis zu 29 Jahren keinen Renovierungsanstrich erhielten und dennoch keinerlei technische Mängel in Form von Rissen, Blasenbildungen oder größeren Putzablösungen zeigen. Der Grad der Vergrauungen oder Verschmutzungen durch Abgase bzw. Verwitterungserscheinungen unterschied sich darüber hinaus nicht von ungedämmten Putzfassaden. Hinzu kommen für WDVS typische Altersmerkmale wie sich über die Jahre abzeichnende Dämmstoffdübel oder einzelne Plattenstöße in der Fläche und an der Gebäudekante. Besonders im Sockelbereich trat vermehrt mikrobieller Bewuchs auf. Diese geringfügigen optischen Beeinträchtigungen sind jedoch für die Sicherheit sowie Lebensdauer einer Fassade nicht von Bedeutung.
Von den insgesamt elf Gebäuden wurden im Zeitraum zwischen 1989 und 2014 fünf Gebäude aufgedoppelt – alle blieben ohne Mängel. Wichtig bei einer Aufdoppelung ist, dass die eingesetzten Materialien miteinander kompatibel sind. So kam es bei einem untersuchten System aufgrund eines ungeeigneten Anstrichs zu Mängeln – es hatten sich Blasen und netzartige Risse ausgebildet, zudem zeigte die Fassade farbliche Veränderungen. Abgesehen von diesem Fall bewerten die Wissenschaftler das Alterungsverhalten von WDVS ähnlich wie bei konventionell verputzten Fassaden. Der Wartungsaufwand bei den untersuchten WDVS war sehr gering, erneuerte Anstriche überdauerten über einen längeren Zeitraum weitgehend mängelfrei. Die Forscher gehen daher von einer Lebensdauer von WDVS von 40 bis 60 Jahren aus, eine zwischenzeitliche Aufdoppelung kann diesen Zeitraum um weitere Jahrzehnte verlängern.
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