Die energetische Sanierung unserer Gebäude leistet einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen den den Klimawandel.
Ein Rückblick auf die vergangenen Monate zeigt, wie stark der Wunsch nach einer besseren Umwelt die Menschen in Deutschland geprägt hat. Neben den regelmäßigen Freitagsdemonstrationen protestierten Schüler wie Erwachsene zudem bei mehreren globalen Streiks für eine klimafreundliche Zukunft. Der bisher letzte fand anlässlich des UN-Klimagipfels am 20. September statt und lockte weltweit über eine Million Menschen auf die Straße.
Diese Bemühungen stießen scheinbar auf fruchtbaren Boden. Zusätzlich zur Teilnahme am Klimagipfel in New York City verabschiedete die Bundesregierung im September ihr lange angekündigtes Klimapaket. Ein zentraler Aspekt dabei ist die steuerliche Förderung energetischer Sanierungen, die Hausbesitzern einen wichtigen Anreiz bieten soll, ihre Immobilie zu dämmen. Trotz aller Fortschritte liegt jedoch noch ein langer Weg in eine umweltfreundliche Zukunft vor uns. Daher muss sich jeder Einzelne die Frage stellen: Wie kann ich selbst aktiv dazu beitragen, unser Klima effektiv zu schützen? Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), sieht die Lösung in der energetischen Optimierung unserer Gebäude.
Sascha Müller-Kraenner: Eine fachlich korrekt ausgeführte Dämmung verringert Wärmeverluste und erhöht damit die Energieeffizienz von Gebäuden. Damit wird deutlich weniger Energie zum Beheizen der Räume benötigt und so werden Treibhausgase als auch Ressourcen für die Energiegewinnung und den -transport eingespart.
Sascha Müller-Kraenner: Der Gebäudebereich allein ist für rund 30 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Wir können die Klimaziele nur erreichen, wenn der gesamte Gebäudebestand spätestens im Jahr 2050 keine Treibhausgase mehr verursacht.
Sascha Müller-Kraenner: Bei vielen Hausbesitzern besteht die Unsicherheit, ob sich eine Wärmedämmung angesichts niedriger Energiepreise für Öl und Gas überhaupt rechnet. Weil es hier keine allgemein gültige Antwort gibt, empfiehlt es sich, einen erfahrenen Energieberater zu Rate zu ziehen, der individuelle Berechnungen durchführen kann. Grundsätzlich gilt: Je schlechter die Ausgangssituation, also je älter ein Bauteil, desto größer die Energieeinsparung und damit auch die eingesparten Heizkosten. Zudem sollte bei ohnehin anstehenden Instandhaltungen oder Reparaturen z.B. an der Fassade, immer auch eine energetische Modernisierung in Erwägung gezogen werden. Denn hier fällt ein Großteil der Kosten in jedem Fall für Baugerüst, Putz usw. an und die zusätzlichen Kosten für die Wärmedämmung machen an den Gesamtkosten einen geringeren Anteil aus.
Sascha Müller-Kraenner: Der vollständige Ersatz fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas in Gebäuden wird nur durch den zusätzlichen Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien gelingen. Steigerungen der Energieeffizienz begrenzen den Mehrbedarf an erneuerbarem Strom und sind die einzige Möglichkeit, dass der künftige Energiebedarf komplett mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Außerdem ermöglicht ein guter Wärmeschutz die effiziente Bereitstellung von erneuerbarer Wärme, zum Beispiel mittels Wärmepumpe.
Diplombiologe Sascha Müller-Kraenner ist seit über zwanzig Jahren umweltpolitisch aktiv. Er begann seine Karriere als Berater im Sächsischen Landtag und arbeitete im Anschluss für den Deutschen Naturschutzring. Zwischen 2007 und 2014 war er für die Umweltschutzorganisation "The Nature Conservancy" tätig und ist seit Januar 2015 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
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