Ein Gastbeitrag von Michael Meindorf,
Gründer der procasa! baumanagement GmbH.
Wie alle handwerklichen Tätigkeiten kann auch ein WDVS theoretisch von jedermann ausgeführt werden. Da hierbei aber in der Regel von einem erheblichen Mangel an Detailwissen, Erfahrung und Know-how auszugehen ist, ist davon dringend abzuraten. Zumal die resultierenden Folgen verheerend sein können (bis hin zum kompletten Abriss). Auch hat man dann keine Gewährleistung.
von Michael Meindorf
Um ein geeignetes Verarbeiter-Unternehmen in der Nähe zu finden, bietet das Internet auch hierfür eine gute Möglichkeit. Die Professionalität und Qualität des Internetauftrittes verschafft in der Regel einen ersten Eindruck über das jeweilige Unternehmen: Wie und von wem wird das Unternehmen geführt? Wie sind die jeweiligen Inhaber und Mitarbeiter ausgebildet? Gibt es Referenzen, auch in meiner Nähe? Eine weitere Möglichkeit ist selbstverständlich das “Sich Umhören” im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch das Nachfragen bei den Systemherstellern. Die Mitgliedschaft in der Innung kann, muss aber keine Aussage über die Qualität eines Betriebes geben.
Um sich für ein Unternehmen zu entscheiden, spielt Vertrauen eine große Rolle. Man muss das Gefühl haben, dass man, neben kompetenter und individueller Beratung, ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot erhält, das alle notwendigen Leistungen beinhaltet, um möglichst hohe Kostensicherheit zu haben. Auch müssen Punkte wie Einhaltung der EnEV (Anm. der Redaktion: Die EnEV wurde inzwischen vom GEG abgelöst.) und auch Brandschutzmaßnahmen angesprochen werden. Eine aussagekräftige Referenzenliste sowie ein breit gefächertes Kundenspektrum sind in der Regel gute Zeichen.
Außerdem sollte ich abgleichen, ob die Punkte aus dem persönlichen Erstkontakt im Angebot beinhaltet sind, mich nicht scheuen, Fragen zu stellen, wenn ich etwas nicht verstanden habe und auf mein Bauchgefühl hören. Das Hinzuziehen anderer Meinungen oder das Einholen von Gegenangeboten halte ich insofern immer für schwierig, als dass zum Einen das allgemein bekannte “gefährliche Halbwissen” Dritter eigentlich immer nur zu mehr Verwirrung als Klarheit führt. Zum Anderen können Gegenangebote, die nicht auf ein und demselben Leistungsverzeichnis beruhen, nie vergleichbar sein.
So ich mich schlussendlich für ein Fachunternehmen entschieden habe, hat dieses mir eine Gewährleistung auf die von ihm ausgeführten Arbeiten zu geben, die sich in Art und Umfang nach den Bestimmungen der VOB oder des BGB richtet.
Moderne Wärmedämmverbundsysteme stellen eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit der Forderung nach Energieeinsparung an Gebäuden dar. Es gibt sie in verschiedenen Qualitäts- und Ausführungsarten. Sie sind langlebig und bieten, in Abhängigkeit der Finesse des Planers, verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung. Meiner Meinung nach ist es falsch, mit dem Thema Wärmedämmung immer nur die “Kosten-Nutzen-Rechnung” zu verknüpfen, wo es doch noch viele weitere Faktoren gibt, die für das Aufbringen eines WDVS sprechen:
Der Emissionsausstoß wird verringert.
Der Wert der Immobilie wird gesteigert.
Die Fassade wird optisch aufgewertet und erhält einen neuen, auf Jahrzehnte funktionierenden Wetterschutz.
Ganz zu schweigen von nicht mit Geld zu bewertenden Faktoren wie z. B. Behaglichkeit, Raumklima und Wohlbefinden.
Zudem ist es allemal besser, aus dem endlichen Rohstoff Erdöl einen Dämmstoff herzustellen, der sobald er an der Wand ist, anfängt Heizkosten zu minimieren und jetzt schon 50 % der für ihn zur Herstellung aufgebrachten Energie, beim Recyceln zurückgibt, als das Erdöl direkt und einmalig durch die Heizungsanlage zu schicken.
In unserem Haus halten wir uns etliche Tage im Jahr auf. Es ist unser Zuhause. Bei keinem Urlaub, der Anschaffung von E-Bike, Sportwagen, LED-Fernseher oder auch nur beim Restaurantbesuch stellen wir uns die Frage: “Rechnet sich das?” Wir schaffen uns diese Güter an, um Spaß zu haben oder es uns gut gehen zu lassen. Wir generieren und gönnen uns damit eine höhere Lebensqualität.
Nicht zuletzt durch das in den letzten Jahren übertrieben dargestellte Einsparungspotenzial hat sich der Fokus der Öffentlichkeit auf die finanziellen Betrachtung beschränkt. Durch einseitig gefärbte Berichterstattungen in den Medien wurden Ängste wegen Brennbarkeit und Umweltbelastung geweckt und geschürt. Sieht man sich dazu aber mal die tatsächlichen Zahlen, Statistiken und Fakten an, so sind diese Befürchtungen schnell widerlegt. Hier ist allerdings noch mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.
Nicht zuletzt durch eine abwechslungsreichere, engagiertere Planung von WDVS-Fassaden und der stetigen Weiterentwicklung von Produkten und Möglichkeiten ist dem Vorwurf der “Vereinheitlichung” von mit WDVS bekleideter Fassaden einfach und wirkungsvoll entgegenzutreten.
Michael Meindorf, geboren 1970, absolvierte sein Architekturstudium 1997 und arbeitete zunächst in verschiedenen Architekturbüros, bevor er im Jahr 2002 bei Drees & Sommer seine Schwerpunkte auf Projektmanagement und bautechnische Beratung verlagerte. Seit 2004 ist er geschäftsführender Gesellschafter in der von ihm gegründeten procasa! baumanagement GmbH.
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